Natuhrzeit

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Ohne Uhr und Kalender orientiert sich der Mensch an der Natur, seiner Empfindung und seiner Erfahrung, um die Zeit zu bestimmen. Die Uhr NATUHRZEIT ist dieser subjektiven Wahrnehmung der Zeit nachempfunden. Sie enthält weder Zahlen noch Buchstaben. Damit verzichtet sie auf die genaue Einteilung der konventionellen Zeitanzeige. Stattdessen erfordert sie die Beobachtung und Interpretation der Bewegungszyklen ihrer Anzeigen und trainiert das subjektive Zeitgefühl.

Materialien

Messing und Stahl sandgestrahlt, vergoldet oder verchromt, angliert. Aluminiumsockel verchromt.
Lapislazuli, Perlmutt, Silber, Blauglas, Glas.

Alle Teile mit Ausnahme der Glasfiguren wurden von Miki Eleta in zehnmonatiger Bauzeit handgefertigt.

Sonnenauf- und Untergang

Von links nach rechts betrachtet, ist als erstes der Zyklus von Sonnenauf- und Untergang dargestellt. Der rechte Flügel stellt den Sonnenaufgang dar (Osten), der linke den Sonnenuntergang (Westen). Die sich über das Jahr verändernde Tageslänge ist auf zwei Arten ablesbar: je grösser die Fläche des Winkels zwischen den beiden Flügeln, desto länger der Tag. Dies bedingt wiederum die Form der Acht im unteren Teil: je länger der Tag, desto kleiner die untere Hälfte der Acht. Sind die beiden Hälften der Acht genau symmetrisch, ist Tag- und Nachtgleiche. Ist die obere Hälfte der Acht kleinstmöglich, ist Wintersonnenwende, dasselbe gilt für den unteren Teil zur Sommersonnenwende.

Von einem blauen Kreis hinterlegt ist das jeweils aktuelle Monatsbild sichtbar, welches eine zu dieser Zeit in unseren Breitengraden typische landwirtschaftliche Arbeit darstellt. (Die gesamte Anzeige bezieht sich auf die Stadt Zürich, kann aber durch Änderung der Kurvenscheiben auf bestimmte andere Orte angepasst werden). Auf der Glasscheibe dahinter bewegt sich eine Sonne einmal in 24 Stunden im Kreis. Sie schaltet das Monatsbild nach jedem Kreis um 1/365.

Zeitsäule

Das zweite Objekt ist eine Zeitsäule. Zuunterst befindet sich eine Weltzeitanzeige, sie bewegt sich in 24h einmal um ihre Achse und schaltet jeweils um Mitternacht die darüber liegende Zodiac-Anzeige um 1/365. Über dieser ist im Innern der kreisförmig ausgeschnittenen Landschaft, die sich dreht, eine zylindrische Mondphase sichtbar. Die Mechanik der Mondphase muss alle 128 Jahre korrigiert werden.

Zuoberst auf der Zeitsäule sitzt eine abnehmbare geozentrische Armillarsphäre. Diese kann von Hand betätigt werden, um die aktuellen Positionen der Gestirne zu bestimmen.

Blumenuhr

Rechts von der Zeitsäule befindet sich das Uhrwerk mit einer Eleta-Hemmung. Es bewegt alle Funktionen und Anzeigen der Uhr. Ihre Gangreserve beträgt 8 Tage, die Schwingung des Pendels 1,3 Sekunden. Die Stunden werden in Form von 12 massiv silbernen, fünfblättrigen Blüten mit Stempeln aus Lapislazuli und Gold angezeigt. Etwa 15 Minuten vor der vollen Stunde beginnt sich jeweils eine Blüte zu öffnen, bis sie zur vollen Stunde ganz offen ist. Nach der zwölften Stunde schliessen sich alle Blüten wieder. In der Mitte des Blumenkreises befindet sich eine Aster mit 60 Blättern als Minutenanzeige. Darüber fliegt eine Biene, welche die Stundenblüten „bestäubt“ und durch ihre Position über dem jeweiligen Asternblütenblatt die aktuelle Minute anzeigt.

Musikwerk

Einmal pro Stunde erklingt eine jeweils andere Tonfolge für ungefähr 20 Sekunden. Die Glocken des Musikwerks sind pentatonisch gestimmt. Während des Musikspiels bewegen sich unter den Blumen die gläsernen Tierfiguren.